Fortbildung zu Tuberkulose für Hauspflegehelfer

Anfang Juli veranstalteten wir eine fünftägige Fortbildung für unsere Hauspflegehelfer (Home Care Givers) – wieder einmal ging es um Tuberkulose (TB), für deren Bekämpfung das südafrikanische Gesundheitsministerium in diesem Jahr neue Richtlinien herausgegeben hat. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen ist in Südafrika von etwa 200.000 im Jahr 1995 auf über 500.000 im Jahr 2012 gestiegen. Hauptgrund dafür ist die AIDS-Epidemie, da HIV-Infizierte wegen ihres geschwächten Immunsystems wesentlich anfälliger für Tuberkulose werden.

Unsere Home Care Givers leisten bei der Eindämmung der Tuberkulose einen wichtigen Beitrag. Sie können zum einen zur Früherkennung infektiöser Patienten beitragen. Ein sorgfältiges Screening aller Menschen, die mit einem Patienten mit offener Tuberkulose in einem Haus leben, spielt dabei eine wichtige Rolle ebenso wie die prophylaktische Therapie mit Isoniazid für alle Kinder unter fünf Jahren in solchen Haushalten.Durch die Gabe des Antibiotikums soll verhindert werden, dass sich die Kinder ebenfalls mit Tuberkulose infizieren.
Teilnehmer des Workshops bei einer Gruppenarbeit
Noch größer ist die Herausforderung, einen Patienten zu ermutigen, die mindestens sechsmonatige Therapie durchzuhalten und so von der Tuberkulose wirklich geheilt zu werden. Falsche Vorstellungen von der Krankheit, Ignoranz, Alkoholmissbrauch und Nebenwirkungen sind wichtige Faktoren, die zu einem vorzeitigen Abbruch der Therapie beitragen. Das führt nicht nur zum Wiederaufflammen der Infektion und der Ansteckung neuer Patienten, sondern womöglich auch zu der gefürchteten Entwicklung von Resistenzen gegen die gängigen Medikamente (Multi Drug Resistance, MDR).
Entscheidend ist auch, ob es unseren Home Care Givers gelingt, die Patienten davon zu überzeugen, dass ihre Tuberkulose womöglich mit einer HIV-Infektion zusammenhängt (das ist bei sieben von zehn TB-Patienten der Fall) und deshalb ein HIV-Test unabdingbar ist. Die neuen Richtlinien sehen vor, dass alle HIV-positiven TB Patienten im Verlauf weniger Wochen mit der lebenslangen Therapie mit virushemmenden Medikamenten anfangen sollen. 
Undine Rauter demonstriert Übungen für halbseitengelähmte Schlaganfallpatienten

Trotz der widrigen äußeren Umstände (eine zugige unbeheizbare Halle im südafrikanischen Winter) nahmen 35 unserer Home Care Givers am jährlichen Workshop teil und frischten ihre Kenntnisse auf. Außer den Dauerbrennern TB und HIV gab es noch viele andere Themen. So zeigten z.B. Undine Rauter und ihr Team aus Gelukspan, welche Übungen man mit halbseitengelähmten Schlaganfallpatienten machen kann. 
Der Workshop endete mit einem traditionellen Grillabend („Braaivleis“)

Fortbildung zu Tuberkulose für Hauspflegehelfer
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